Isselburg - Die 46. Auflage des Willy-Schniewind-Mannschaftspreis war an beiden Tagen sehr spannend. Auf der hervorragende präparierten Anlage des GC Wasserburg Anholt kam es direkt zum Auftakt im Viertelfinale zu einem Duell zweier Favoriten. Der GC Hösel traf auf Rekordmeister GC Hubbelrath. David Hahn, Meistercoach des Titelverteidigers zog aus dem Lostopf für seine Mannschaft selbst den nominell schwersten Gegner: Beide Teams spielen in der Deutschen Golf Liga in der 1. Bundesliga und werden sich schon am kommenden Wochenende zum Saisonstart in Hamburg wieder treffen.
Der Weg zum 27. Titel in der 46. Auflage dieser NRW-Mannschaftsmeisterschaft war für den GC Hubbelrath erst im Finale wirklich steinig. Das Viertelfinale gegen den Lokalrivalen aus Hösel gewann Hubbelrath klar mit 6:2.
Hösel sicherte sich im anschließenden Match gegen den GC Schwarze Heide den Klassenerhalt durch einen glatten 6,5:1,5-Sieg. Bottrop muss im zweiten Jahr nach dem Aufstieg wieder den Gang zurück in die 2. Liga machen. Begleitet werden die Bottroper durch den Düsseldorfer GC, der gegen den Dortmunder GC mit 3:5 das Nachsehen hatte.
Der GC Hubbelrath zog durch einen nie gefährdeten 7:1-Sieg gegen den Marienburger GC mühelos ins Finale ein.
Herzschlagfinale
Gegner im Finale war Bundesliga-Aufsteiger GC Essen-Heidhausen. Die Essener hatten bei den beiden letzten Auflagen des Turniers jeweils die Silbermedaille gewonnen und waren heiß darauf, sich nun endlich zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den Titel zu sichern.
Essen-Heidhausen hatte sich durch ein sehr hart erkämpftes 4,5:3,5 gegen Aufsteiger Dortmund im Viertelfinale den Einzug ins Halbfinale gesichert.
In diesem Halbfinale hatte der ambitionierte Neu-Bundesligist keine Mühe, klar mit 6,5:1,5 gegen den G&LC Köln zu triumphieren.
Das Finale zog Aktive und Zuschauer in seinen Bann, denn es wurde sehr spannend. Am Vormittag war der GC Hubbelrath in den Vierern hellwach und sicherte sich eine komfortable 3:1-Führung, wobei alle Matches vorzeitig beendet wurden.
Nach der kurzen Mittagspause kam der GC Essen-Heidhausen wie verwandelt auf den Platz. Schnell gingen die Essener in fast allen Einzeln klar in Führung, so dass der neue Coach des GC Hubbelrath alle Register ziehen musste, um seine Spieler zurück in die Matches zu bringen. Alexander Schmitt hat Roland Becker als Trainer beerbt und tritt damit in sehr große Fußstapfen.
Entscheidung auf Grün 18
Nach den Zwischenständen kristallisierte sich heraus, dass in dem Duell zwischen Julius Lange und Robert Bunnefeld die Entscheidung fallen würde, ob ein Stechen über Gold und Silber entscheiden würde. Der ehemalige Jugendnationalspieler des GC Hubbelrath lag dabei vier Bahnen vor dem Ende noch klar in Front, so dass Bunnefeld drei Löcher gewinnen musste, um sein Essener Team ins Stechen zu führen.
Tatsächlich wurde die nun sehr aggressive Spielweise des Esseners zunächst belohnt. Auf der allerletzten Bahn ging es um alles. Der Drive von Julius Lange landete ganz sicher in der Mitte der Bahn. Bunnefeld verzog seinen Abschlag rechts in die Bäume, befreite sich aus dieser Lage aber mit einem phantastischen Schlag, so dass er mit einem Chip die Chance auf dem Schlägerblatt hatte, den nötigen Punkt zu holen. Spielern und Zuschauern stockte der Atem, als dieser kurze Chip genau auf das Loch zulief, um dann aber doch nicht zu fallen. Julius Lange und das gesamte Hubbelrather Team konnten durchatmen und sich über Sieg und Titel freuen. In der Büchern steht das spannende Duell, bei dem sich der GC Essen-Heidhausen zum dritten Mal in Folge mit Silber begnügen musste, mit 6,5:5,5 für Rekordmeister GC Hubbelrath.
Alexander Schmitt bedankte sich nach seinem erfolgreichen Einstand als Trainer des GC Hubbelrath: „Ich bin sehr angetan vom GC Wasserburg Anholt. Mein Team macht es mir sehr leicht und ich bin Roland Becker sehr dankbar dafür, dass er den Wechsel so gut vorbereitet hat. Es macht richtig Spaß, mit der Mannschaft in Hubbelrath zu arbeiten.“
Kleines Finale
Im „kleinen Finale“ kam es zum Kölner Stadtduell zwischen dem Marienburger GC und dem G&LC Köln. Hier setzte sich der größere Club aus Refrath mit 8,5:3,5 klar durch und sicherte sich dadurch die Bronzemedaille.
Auch die 47.Auflage der NRW-Mannschaftsmeisterschaft könnte wieder in Isselburg stattfinden. Dies deutete Jürgen-Peter Kretschmer, der Vizepräsident des Golfverbandes NRW im Rahmen der Siegerehrung an. Die Präsidentin des gastgebenden Clubs, Silke Sommers widersprach nicht. Der GC Wasserburg Anholt hatte sich erneut als perfekter Gastgeber gezeigt. Der Platz, die Gastronomie und die Organisation waren auf höchstem Niveau, so dass alle Teilnehmer ein tolles Turnier erlebt hatten.