Der GC Hannover feiert in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag. Anlässlich dieses runden Jubiläums beschenkte der Traditionsclub im Westen von Hannover die deutschen Leistungsgolfer und richtete die 18. Deutschen Lochspielmeisterschaften aus.
Alles war sehr liebevoll vorbereitet und die Herzlichkeit der Helfer und Zuschauer war bemerkenswert. So war es nur folgerichtig, dass auch der Finaltag den Athleten eine herausragende Atmosphäre bot. Die Titel sicherten sich nach Duellen auf hohem Niveau Sirah Steinhoff vom Hamburger GC, die Hanna Tauber vom GC Hubbelrath mit 4&3 bezwang sowie Leonhard Studzinski vom GC Hannover, der sich mit Richard Schumann vom GC Essen-Heidhausen ein denkwürdiges Match lieferte und erst im Stechen auf dem ersten Extraloch den Titel gewann.
Finale Damen
Hanna Tauber startete gut ins Finale der Damen und ging direkt in Front. Mit Lochgewinnen auf den Bahnen 4 und 6 drehte Sirah Steinhoff das Blatt, aber das Match blieb weiter ganz eng, denn die 18-Jährige aus Dortmund glich wieder aus. Auf der Back Nine wurde das Spiel der Falkensteinerin noch besser und so gelang es Sirah Steinhoff mit zwei weiteren Lochgewinnen erstmals 3auf in Führung zu gehen.
Die Entscheidung fiel, als die 22-Jährige auf Bahn 14 mit dem zweiten Schlag das Grün erreichte und den Eagle-Putt aus rund 17 Metern versenkte. Auf dem 15. Grün legte die aus Paderborn stammende Athletin noch ein ganz starkes Birdie nach und setzte damit ein Ausrufezeichen hinter dieses Match. Mit 4&3 war der Titel beim Hamburger GC vor Anker gegangen.
Auch bei Herren Silber
Leonhard Studzinski vom GC Hannover kam erst so richtig in Fahrt, als der Essener Richard Schumann auf dem 14. Loch seine Führung auf 2auf ausbaute. Unterstützt durch zahlreiche Zuschauer auf der heimischen Anlage nutzte der Niedersachse dann aber seinen Heimvorteil. Mit voller Konzentration und aggressiver Taktik gelang es dem 24-Jährigen tatsächlich, fabelhafte Schläge in tiefe Scores umzumünzen. Mit einem Birdiefestival lieferten sich die beiden Kontrahenten eine echte Battle, bei der die Zuschauer mehr als einmal mit der Zunge schnalzten und nicht schlecht staunten, was da geboten wurde.
Leo Studzinski glich auf dem 16. Grün wieder aus, obwohl Richard Schumann alles andere als schlechte unterwegs war. Mit zwei geteilten Löchern stand es nach der regulären Runde all square.
Beim ersten Extraloch donnerte der neue Meister seinen Abschlag präzise an die Fahne, während der Essener das Grün knapp verfehlte.
Kleines Finale Damen
Im „Kleinen Finale“ der Damen standen sich Emilia von Glahn vom GC Hubbelrath und Susanna Brenske vom Hamburger GC gegenüber. Die 17-jährige Hubbelratherin, die kurz vor der Anreise nach Hannover noch eine Abitur-Klausur geschrieben hatte, setzte sich gegen die nur wenige Tage ältere Falkensteinerin mit 3&2 durch. Fast ständig lag von Glahn in Führung, aber Brenske holte sich mit sehr guten Schlägen auch insgesamt vier Lochgewinne.
Stimmen der Medaillengewinner aus NRW
Richard Schumann gratulierte seinem Finalgegner fair: „Generell bin ich mit der Woche und meinem Spiel heute super zufrieden! Ich hätte vor dem Turnier nicht gedacht, dass es bis ins Finale gehen wird. Heute war es ein super Match. Gegen Leonhard zu spielen, hat sehr viel Spaß gemacht. Wir konnten den Zuschauern einiges bieten, das Match war auf sehr hohem Niveau. Heute waren einige Leute aus meinem Club angereist, um mich zu unterstützen. Das hat Spaß gemacht. Der Platz war in sehr gutem Zustand. Es war eine richtig schöne Woche und ich freue mich schon, nächstes Jahr wieder bei der Deutschen Lochspielmeisterschaft zu spielen.“
Hanna Tauber zollte der neuen Meisterin für deren Leistung viel Respekt: „Natürlich hätte ich mich über den Sieg gefreut, aber ich gönne es Sirah, denn die hat wirklich ein tolles Match abgeliefert. Heute war es ein hartes Match und es ging um etwas. Daher war ich sehr konzentriert. Ich war im Tunnel und habe versucht, das Beste herauszuholen. Das hat teils auch geklappt, aber am Ende eben nicht ganz gereicht. Der lange Putt von Sirah zum Eagle hat mir den Rest gegeben. Danach hatte ich zwar noch eine gute Chance, aber man hat schon gemerkt, dass es nicht reicht, auch wenn man alles gibt.“
Emilia von Glahn freute sich über die Bronzemedaille: „Ich bin super zufrieden mit der Woche. Es lief ziemlich gut für mich. Ich hatte nicht die Erwartung, so kurz nach der Abi-Klausur hier den dritten Platz zu machen. Ich hatte aber sehr gute Matches. Heute bin ich relativ schnell in Führung gegangen. Susanna hat dann noch mal aufgeholt. Auf Loch 15 habe ich fast ein Hole-in-one gespielt und auf 16 mit einem guten Up-and-down geteilt und dadurch 3&2 gewonnen. Jetzt steht erstmal der erste Spieltag der DGL mit unserem neuen Trainer an und danach die IAM in Frankfurt. Die nächsten Wochen sind voll mit Turnieren und dies hier war ein guter Start in die Saison.“
