Düsseldorf/16.3.2013 - Die Tagung der Spielführer fand am 16. März traditionell in den Räumen des Internationalen Golfclubs Düsseldorf Kosaido statt. Erhard Wetterich als Vorsitzender des Sportgremiums im Golfverband NRW eröffnet die Tagung und zog im Vorgriff auf die Vorstellung der neuen Strukturen ein positives Fazit hinsichtlich der Regelfestigkeit der Golfer in NRW. Das Sportgericht wurde nicht neu eingerichtet, weil in Nordrhein-Westfalen so viel gepfuscht wird. In 2013 sind sogar weniger Regelfälle aufgetreten.
Zum Einstieg in die Tagesordnung rief Erhard Wetterich noch einmal die Erfolge von Golfern aus NRW im Jahr 2013 in Erinnerung: den Sieg von Nicolai von Dellingshausen bei der Deutschen Lochspielmeisterschaft, die inzwischen sechste Deutsche Meisterschaft bei den Jungsenioren von Martin Birkholz, die Deutsche Meisterschaft der Seniorinnen von Karin Gumpert, den Titel von Fiona Liddell bei der DM AK16, die Bronzemedaille von Anna-Theresa Rottluff in der gleichen Altersklasse, Platz 3 von Justus Heilmann bei der DM AK 14 Jungen und die gleiche Platzierung von Anna Elisabeth Ruttert bei den Mädchen AK 14.
Weitere große Erfolge gab es aus Sicht des Landesverbandes bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften. Der GC Hubbelrath gewann die Meisterschaft der Jungen AK 18 und sicherte sich bei den Mädchen AK 18 den 3. Platz. Ebenfalls Deutscher Mannschaftsmeister wurden die Jungen AK 14 des GC Bergisch Land und die Mädchen AK 16 des Düsseldorfer GC.
Der GC Hubbelrath war als zudem erster Sieger der neu geschaffenen KRAMSKI Deutsche Golf Liga erfolgreich.
Strukturänderungen im Golfverband NRW
Aus gegebenem Anlass sind die Organisationsstrukturen des Sportbereichs im Golfverband NRW neu geordnet worden.
Das Präsidium steht weiterhin über allem. Darunter wurden neue Einheiten geschaffen, bei denen immer neben Ehrenamtlichen auch Hauptamtliche des Verbands mitwirken. Der Informationsfluss soll damit erheblich verbessert werden.
Im Sportgremium wirken Erhard Wetterich, Jens Hausmann und Hans-Georg Blümer und sind damit immer auch gleichzeitig Mitglied der beiden Ausschüsse Spitzensport und Sport. Es wird also keinen Jugendausschuss mehr geben, sondern konsequent thematisch für alle Altersklassen gleich gearbeitet. Spitzensport geht, so Erhard Wetterich, über Leistungssport hinaus. Die Ligen in NRW zählt er zum Leistungssport, werden damit im Ausschuss Sport behandelt.
Im Ausschuss Spitzensport geht es vor allem um die Kader und deren Belange. Durch die neue Struktur sind Hauptamtliche jetzt viel direkter eingebunden. Sinn macht das vor allem, weil sie täglich mit den Themen beschäftigt sind. Der Durchfluss von Informationen wird damit verbessert. Beschlussfassungen werden letztlich immer durch das Präsidium vorgenommen.
Komplettiert werden die Sportgremien durch den Vorgabenausschuss und das Sportgericht.
Ein Sportgericht einzurichten ist sinnvoll, weil bisher immer der Sportausschuss mit offenen Fragen befasst war. Ein separates Sportgericht zu schaffen ist auch sinnvoll, damit kein Präsidiumsmitglied erst eine Strafe verhängt und dann im Zweifel bei Einlegung von Rechtsmitteln auch wieder die eigene Entscheidung überprüft.
Vorschau Wettspielsaison 2014
Hans-Georg Blümer bedankt sich für die vertrauensvolle Zusammenarbeit in 2013. Die Platzsuche für Wettspiele gestaltet sich immer schwieriger. Um Golf in Mannschaften spielen zu können, braucht der Sport aber die Plätze. Hans-Georg Blümer ruft daher die Clubs auf, ihre Plätze für Verbandswettspiele frei zu geben.
In den Wettspielbedingungen hat der Golfverband NRW eine Änderung des DGV nachvollzogen. Kapitäne dürfen auf dem Platz ein Handy benutzen. Es darf nur niemand gestört werden.
Für die KRAMSKI Deutsche Golf Liga wird sich die Situation in Aufstiegsfragen für Clubs aus NRW erheblich verbessern. 2014 wird es aus den Gruppenligen neun Aufsteiger bei den Damen und 16 Aufsteiger bei den Herren geben. Bei elf Staffeln der Gruppenliga steigen damit fast alle Gruppenersten der Damen auf, bei Herren können sogar noch die fünf besten Zweitplatzierten den Aufstieg schaffen.
Hans-Georg Blümer wünscht allen Sportlern eine schöne Saison mit guten und vor allem fairen Spielen.
Altersklassenanpassung Senioren
Während beim Deutschen Golf Verband mit Rücksicht auf die EGA überlegt wird, die Altersgrenze für die Teilnahme an Seniorenwettkämpfen auf 50 zu senken, gibt es in NRW pragmatischere Ideen.
Nach einer Analyse der Altersstruktur aller Deutschen Golfer ist offensichtlich, dass 81 Prozent aller männlichen und sogar 85 Prozent aller weiblichen Golfer älter als 36 Jahre sind.
Bisher werden dieser breiten Masse nur zwei Wettspielangebote gemacht: für Jungsenioren und und Senioren. Der Spreizung und dem altersbedingten Leistungsunterschied kann so kaum ein gerechtes Angebot gemacht werden.
Im Golfverband NRW gibt es daher konkrete Überlegungen, analog zu anderen Ballsportarten den Begriff Senior komplett zu streichen und einfach nur noch von Altersklassen zu sprechen.
Ein erster Schritt, auch für ältere Golfer ein attraktives Wettspielangebot zu erstellen, könnte daher die Einführung der Altersklassen 35, 50 und 65 sein. Zuvor wird aber noch überprüft werden, ob es überhaupt organisatorisch möglich ist, die dann höhere Anzahl an Spieltagen auf den Golfanlagen in NRW durchzuführen.
Wenn die Mitglieder des Golfverbandes NRW für eine entsprechende Änderung sind, könnte die neue Struktur ab 2015 umgesetzt werden. Wenn NRW als Lokomotive voran ginge, ließe sich nach Ansicht von Erhard Wetterich eventuell auch der DGV mit etwas Vorlauf für eine solche Umstellung gewinnen, zumal andere Landesverbände ähnliche Überlegungen haben.
Heimspiel im Willy-Schniewind-Mannschaftspreis
Nach ersten Erkenntnissen führt das Heimrecht im Willy-Schniewind-Mannschaftspreis nicht zu einer höherer Wahrscheinlichkeit des Aufstiegs. Statistisch gesehen haben die Mannschaften mit der besten Durchschnittsvorgabe weiterhin auch die besten Aussichten, aufzusteigen. In 2014 haben jeweils die Aufsteiger Heimrecht, wenn sie sich zur Durchführung des WSMP auf ihrer Anlage bereit erklärt haben. Sollte es sich aber doch herausstellen, dass die neue Praxis, die Ausrichtung des WSMP an eine beteiligte Mannschaft zu vergeben zu sportlich unfairen Bedingungen führt, wird der Golfverband entsprechend dagegen steuern.
Smartphones als Entfernungsmessgeräte
Erhard Wetterich erläutert, welche Entfernungsmessung in einem Wettspiel erlaubt ist. Generell verbietet Regel 14-3 den Einsatz von Messgeräten. Mit einer Platzregel können Geräte erlaubt werden. Diese dürfen aber ausschließlich die Entfernung messen und keine sonstigen Informationen liefern können. Schon die Möglichkeit, sich Höhenunterschiede oder den Einfluss von Wind oder Temperatur anzeigen zu lassen, führt dazu, dass das betreffende Gerät nicht benutzt werden darf.
Für Smartphones gilt daher: Ist eine App installiert, die mehr kann, als die Entfernung zu messen, darf das Smartphone nicht benutzt werden. Dies gilt sogar dann, wenn die App nur die Entfernung misst, das Gerät selber hat aber weitere Funktionen wie beispielsweise ein Thermometer hat. Die Nutzung ist auch dann verboten, wenn die Zusatzfunktionen ausgeschaltet sind. Wird ein Smartphone nicht zur Entfernungsmessung genutzt, dann darf es als Telefon benutzt werden. Der Nutzer darf aber niemanden stören oder Informationen darüber bekommen, die einen Regelvorstoß darstellen würden.