Isselburg - Auch bei der 47. Auflage des Willy-Schniewind-Mannschaftspreises stand am Ende der Rekordmeister aus Hubbelrath ganz oben auf dem Treppchen. Bemerkenswert war aber auch die Leistung des GC Essen-Heidhausen, der zum vierten Mal in Folge den Einzug ins Finale geschafft hatte, allerdings auch zum vierten Mal in Folge den Kürzeren zog.
Unter der Woche hatte es an der Grenze zu den Niederlanden einigen Regen gegeben. Dennoch gelang es den Greenkeepern des GC Wasserburg Anholt, die Anlage in hervorragenden Zustand zu bringen, so dass das Umfeld für eine großartige Meisterschaft besser nicht hätte sein können.
Der GC Hubbelrath, dem immer die Favoritenrolle zukommt und der auch 2025 wieder sehr stark besetzt ist, hatte zum Auftakt keine Probleme, Aufsteiger Mülheim glatt zu bezwingen. In den Büchern steht ein 7,5:0,5-Sieg des amtierenden Deutschen Vizemeisters.
Im Halbfinale war es in den einzelnen Matches gegen den Dortmunder GC zwar etwas enger, aber erneut war der Sieg letztlich mit 7:1 mehr als deutlich. Damit war die Bühne bereitet und Hubbelrath konnte sich zum 28. Mal den Titel holen.
Essen wieder stark
Gegner im Finale war auch in diesem Jahr wieder der GC Essen-Heidhausen, der in der Deutschen Golf Liga nach seinem denkbar unglücklichen Abstieg aus der 1. Bundesliga den direkten Wiederaufstieg anpeilt.
Die Essener traten hoch motiviert in Isselburg an und wollten es nun endlich zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte schaffen, den Titel als NRW-Mannschaftsmeister mit nach Hause zu nehmen.
Der Weg ins Finale war dabei für das Team von Coach Hauke Wagner kein Selbstläufer.
Im Viertelfinale wurde der Westfälische GC Gütersloh mit 5,5:2,5 geschlagen, wobei einige der Matches sehr früh zu Gunsten des Favoriten von der Ruhr entschieden waren.
Im Halbfinale schaffte Essen dann etwas, was bisher noch nie beim Willy Schniewind Mannschaftspreise gelungen war: ein Sieg über einen Erstligisten der DGL. Dawie Stander als neuer Coach des GC Hösel musste mit ansehen, wie sein Team in engen Duellen meist am Ende ohne Punkte da stand. Max Pieck gelang ein klarer 5&4-Sieg gegen Nick Spillmann. Ansonsten liefen die Matches länger und Hösel hielt immer den Anschluss. Am Ende hatte Essen-Heidhausen aber die nötigen 4,5 Punkte beisammen und so wurde das letzte noch laufende Match geteilt. In den Büchern steht ein 5:3 für das Team aus der 2. Bundesliga.
Dramatisches Ende
Am Vormittag des Finaltags gelang dem GC Essen-Heidhausen bei strahlendem Sonnenschein, was in den drei vorherigen Finalteilnahmen nicht gelungen war: nach den Vierern gingen die Männer aus der Ruhrstadt mit einer Führung in die kurze Mittagspause. Daniel Gelser hatte mit Lucas Goriwoda glatt mit 5&4 gegen Max Wilms und Malte Seidemann gewonnen. Auch Richard Schumann holte an der Seite von Kapitän Malte Albers mit 2&1 einen ganzen Punkt gegen Dora Henze und Joseph Suh. Im ersten Vierer gab es eine Teilung des Punktes und nur im letzten Vierer konnte Hubbelrath auf dem 18. Grün mit 1auf einen Punkt holen, als sich Cedric Otten und Jack Hallek gegen Robert Bunnefeld und Justin Weidemann durchsetzten. Mit 2,5:1,5 ging es erstmals in einem Finale für Essen mit einer Führung in die abschließenden acht Einzel.
Titelverteidiger Hubbelrath ließ sich von diesem Rückstand aber nicht beeindrucken und spulte in den Einzeln sein Programm ab, auch wenn es früh für Essen gut aussah. Max Pieck führte auf der Front Nine gegen Frederik Strünker. Der Routinier, der sich in diesem Jahr schon den NRW-Titel im Vierer gesichert hat, drehte das Match aber und holte mit 1auf den ersten Punkt des Nachmittags für Hubbelrath, gleichbedeutend mit dem Ausgleich.
Anna-Lina Otten machte gegen Kurt Welt keine Fehler und setzte sich glatt mit 5&4 durch. Damit lag Hubbelrath erstmals in der Gesamtrechnung vorne, kassierte aber umgehend wieder den Ausgleich, als Daniel Gelser für Essen mit 2&1 gegen Malte Seidemann gewann.
Die weiteren Entscheidungen fielen jeweils erst auf dem 18. Grün, wobei Hubbelrath in den einzelnen Matches jeweils die Nase vorne hatte. Essen wehrte sich aber nach Kräften und bot den Zuschauern somit einen spannenden Finalkampf.
Cedric Otten holte mit 1auf gegen Lucas Goriwoda den vierten Punkt in den Einzeln. Wieder schaffte Essen den Ausgleich, als Justin Weidemann mit 3&2 gegen Luis Reina vorzeitig den Sack zumachte.
Nun lag es in der Hand von Jack Hallek, mit einem Sieg gegen Richard Schumann den Gesamtsieg schon in trockene Tücher zu bringen, so dass es auf das letzte Match zwischen Dora Henze und Robert Bunnefeld gar nicht mehr ankommen würde.
Und tatsächlich hielt der Youngster aus der Truppe von Coach Alexander Schmitt den Druck auf Schumann immer hoch und durfte auf dem 18. Grün über seinen 2auf-Sieg jubeln. Der entscheidende Punkt für den alten und neuen NRW-Mannschaftsmeister war gewonnen. In den Büchern steht der 28. Meistertitel des GC Hubbelrath mit einem 7:5 Sieg gegen den GC Essen-Heidhausen.
Kleines Finale
Im Duell um die Bronzemedaille trafen der GC Hösel und der Dortmunder GC aufeinander. Nach den Vierern stand es 2:2. In den Einzeln dominierte dann aber der Favorit aus der 1. Bundesliga der DGL gegen den ambitionierten Zweitligisten, so dass am Ende ein glatter 8:4-Sieg stand.
Absteiger sind der GC Mülheim/Ruhr und der G&LC Köln. Die Mülheimer unterlagen im entscheidenden Duell dem Marienburger GC mit 2:6, während Köln gegen Gütersloh mit 2,5:5,5 das Nachsehen hatte.
Nachdem der GC Wasserburg Anholt zuletzt viermal in Folge als Gastgeber für den Willy Schniewind Mannschaftspreis zur Verfügung stand, wird die 48. Auflage an anderer Stelle stattfinden.
Die Präsidentin des gastgebenden Clubs, Silke Sommers bedankte sich im Rahmen der Siegerehrung für großartigen Sport, den die Mitglieder und Gäste auf der Anlage in Isselburg genießen durften.
Jürgen-Peter Kretschmer, der frisch gewählte Präsident des Golfverband NRW lobte die herausragende Ausrichtung der Meisterschaft durch den Club und dankte den vielen Helfer, die zum Gelingen beigetragen hatten.