Am 24. Februar trafen sich im Wyndham Hotel Mettmann bei strahlendem Sonnenschein fast 70 Spielführer der Golfclubs in Nordrhein-Westfalen zur jährlichen Tagung.
Erhard Wetterich begrüßte als Vorsitzender des Ausschusses Sport des Golfverbandes NRW die Teilnehmer und freute sich über die erneut sehr rege Beteiligung, obwohl in diesem Jahr kein brisantes Thema anstand.
Rückblick 2018
2018 hatte es bei Wettspielen des Verbandes einige Disqualifikationen gegeben, weil grundsätzliche Teilnahmevoraussetzungen der Ausschreibung nicht eingehalten wurden. Herr Wetterich nannte einige Beispiele.
Wenn mehrere Mannschaften eines Clubs in derselben Altersklasse spielen, dürfen Spieler an demselben Spieltag dieser Altersklasse nur in einer Mannschaft eingesetzt werden.
Ein Spieler, der zweimal in einer höherrangigen Mannschaft eines Clubs eingesetzt wurde, darf nicht mehr in der unteren Mannschaft derselben Altersklasse spielen.
Diese Regelungen sind so zu verstehen, dass „derselbe Spieltag“ auch dann gemeint ist, wenn mittwochs und samstags gespielt wird. Wird am Nachholspieltag gespielt, wird der entsprechende Spieltag nachgeholt.
„Höherrangig“ meint, dass GC Musterdorf 1 gegenüber GC Musterdorf 2 höherrangig ist.
Erhard Wetterich wies darauf hin, dass Strafschläge und Disqualifikationen leicht vermieden werden können, wenn man die Ausschreibung gewissenhaft liest und beachtet.
„Versehen“ des Sekretariats oder Fehler des ggf. „unerfahrenen“ Kapitäns schützen nicht vor den laut Ausschreibung vorgesehenen Strafen.
Die neue Software Club in One machte es leichter, zu kontrollieren, ob die Formalitäten der Ausschreibung eingehalten werden.
Leistungsbilanz
Hans-Georg Blümer, Sportkoordinator im Golfverband NRW, berichtete über etliche gute Leistungen von Sportlern aus NRW. „Dinge entwickeln sich, gerade im Jugendleistungssport“, fiel die Bilanz positiv aus.
Etwa 21 Prozent der deutschen Golfer sind in NRW zu Hause.
„Wenn wir ungefähr 21 Prozent oder mehr an guten Plätzen in Top 3, Top 10 und Top 20 belegen, sind wir ganz zufrieden“, erklärte Hans-Georg Blümer. In 2018 wurde dieses grobe Ziel mit 33, 26 und 25 Prozent mehr als erreicht. Nur Baden-Württemberg konnte mehr Plätze in der Top Ten vorweisen.
Höhepunkte der letztjährigen Jugenderfolge waren die Titel bei den Deutschen Meisterschaften von Anna Marie Hommel Döring (Mädchen AK 14), Jonas Baumgarnter (Jungen AK 16) und Laurenz Schiergen (Jungen AK 18), sowie der Sieg der Jungenmannschaft beim Jugend-Länderpokal mit Kapitän Lars Thiele.
Lars Thiele als Landestrainer für die Jungen ist von der PGA of Germany als Jugendtrainer des Jahres 2018 ausgezeichnet geworden. Diese Ehrung erhielt Thiele nicht zuletzt, weil fünf Jungen des Junior Team Germany aus fünf verschiedenen Clubs sich so gut entwickelt haben und die NRW-Spieler damit das Rückgrat der Jugend-Nationalmannschaft bilden.
Hans-Georg Blümer richtete einen Appell an die Spielführer der Clubs: „Jugendarbeit ist wichtig. Legen Sie viel Wert auf eine gute Jugendarbeit, denn die Jugendlichen, die in der Jugend schon mal Golf gespielt haben, sind später leichter zurückzugewinnen. Außerdem macht es einfach Spaß, wenn Kids auf der Anlage sind. Das kann im Club eine tolle Stimmung ergeben.“
Selbstverständlich ging Hans-Georg Blümer auch auf den Erwachsenenbereich ein und konnte auch hier über viele gute Ergebnisse berichten.
An erster Stelle zu nennen sind die beiden deutschen Siege bei der EMM der Seniorinnen und Senioren, wobei NRW mit einer Quote von 50 Prozent der nominierten Spieler maßgeblichen Anteil am Erfolg hatte.
Martin Birkholz setzte dem Erfolg bei der EMM noch einen drauf und sicherte sich mit seinem EM-Einzeltitel das „Double“.
Auch auf Bundesebene ist NRW altersklassenübergreifend stark vertreten und konnte in fast jeder Altersklasse der Einzel- und Mannschaftswettbewerbe TOP 3 Platzierungen erzielen. Aus NRW-Sicht sehr erfreulich war der 3. Platz des GC Hösel im Final Four der DGL und der Sieg bei den Deutschen Meisterschaften in der AK offen von Nick Bachem.
Golfregeln 2019
„Wir machen jetzt keinen Regelkurs! Ich gebe nur einen kurzen Überblick zu den signifikanten Änderungen“, erklärte Erhard Wetterich zum Themenkomplex der neuen Golfregeln. Anschließend erläuterte Wetterich etliche Punkte, bei denen es ab 2019 signifikante Veränderungen im Regelwerk gegenüber den alten Regeln gibt. Er sprach unter anderem Verhaltensrichtlinien, das Droppen, Spielverbotszonen, die Spielgeschwindigkeit und die Unterschiede der Befugnisse von Beratern und Kapitänen an.
Das neue Regelbuch mit seinen nur noch 24 Regeln ist umfangreich, weil viele der alten Decisions in den neuen Regeltext eingearbeitet wurden. Statt der Decisions gibt es nun ein Offizielles Handbuch zu den Golfregeln mit Interpretationen, Leitlinien für die Spielleitung und Musterplatzregeln.
Wettspielbedingungen, Hardcard, Ausschreibungen
Die Wettspielbedingungen wurden inhaltlich neu strukturiert, da auch hier die neuen Regeln Veränderungen nach sich ziehen und die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) integriert wurde.
Auch die Hardcard wurde neu gefasst, da viele Punkte der 2018er Hardcard, wie z.B. Entfernungsmesser oder ein eingebetteter Ball im Gelände, in den neuen Regeln bereits enthalten sind und andere Punkte, wie z.B. Spielverbotszonen, neu aufgenommen werden mussten.
Der Golfverband NRW hat sowohl die Wettspielbedingungen, als auch die Hardcard mit Erläuterungen an die Clubs geschickt.
In den Wettspielausschreibungen stellte Erhard Wetterich drei bedeutende Änderungen vor.
Die Auslosung in der 1. Liga des Willy-Schniewind-Mannschaftspreises wurde modifiziert. Bisher waren die vier Erstplatzierten des Vorjahrs gesetzt und die übrigen Teams wurden zugelost. Nun sind nur noch die ersten Drei des Vorjahres gesetzt.
Bei den Ligaspielen gilt als Meldeschluss für die Mannschaftsmeldung eine neue Frist von drei Tagen vor dem Wettspiel um 12.00 Uhr.
Kommt in der DGL-Gruppenliga eine Gruppe mit weniger als fünf Mannschaften zustande, werden in diesen Gruppen Punkte in reduzierter Form, zum Beispiel ab vier Punkte abwärts in einer Vierergruppe, vergeben.
Clubspielleiterausbildung
500 Teilnehmer haben bis 2018 die Seminare zur Clubspielleiterausbildung besucht. 2019 sind weitere 152 Seminarteilnehmer in der Ausbildung.
Bisher gibt es in NRW 313 geprüfte Clubspielleiter. Weitere Seminare werden nach Bedarf stattfinden.
Christian Börkel berichtete über die Erfahrungen mit der neuen Software „Club in One“. Zielsetzung war, den Clubs bei der Abwicklung von Verbandswettspielen die Arbeit zu erleichtern und den Golfern über die direkt einzusehende Ergebnisdarstellung im Internet einen besseren Service bieten zu können. Die neue Software hat sich bewährt, und wurde nach den eigenen Erfahrungen und den Feedback der Clubs im Saisonverlauf noch weiterentwickelt. Mehrere Funktionen in „Club in One“ wurden ergänzt und verbessert, so dass das Programm noch bedienerfreundlicher wird. Z.B. ist die Software ab 2019 in der Lage an den einheitlichen Meldeschluss, jeweils drei Tage vor dem Wettspiel bis 12.00 Uhr zu erinnern.
Die anwesenden Spielführer lobten die Software und bestätigten, dass die Verbandsziele erreicht wurden.
Zum Ende der Tagung ging Erhard Wetterich auf den einzigen Themenwunsch der Teilnehmer ein. Er stellte heraus, dass ein an einem Mittwoch ausgefallener Spieltag nicht zwingend an einem Mittwoch nachgeholt werden muss. Der Club könne den Nachholtermin auch auf den zur Auswahl stehenden Samstag legen.
Die Tagung der Spielführer endet um 12.33 Uhr. Erhard Wetterich bedankt sich für die konstruktive Zusammenarbeit und wünscht allen Clubs eine erfolgreiche Saison.