Aus Sicht der NRW-Athleten hätten die Deutschen Meisterschaften der Altersklasse ab 50 Jahren kaum besser verlaufen können. Bei den Herren setzte sich Marc Mazur vom GSV Düsseldorf durch, Alexandra Kölker vom GC Bergisch Land musste erst im Stechen um den Titel der neuen Meisterin den Vortritt lassen.
Die Deutschen Meisterschaften der AK 50 wurden am Fuß der Hochalpen ausgetragen. Der St. Eurach Land & Golf Club in Iffeldorf ist nicht zuletzt wegen seiner hinreißenden Panoramen bekannt und beliebt. Das hochkarätig besetzte Turnier lockte also nicht nur wegen sportlicher Ambitionen, sondern auch mit einer der schönsten Kulissen der deutschen Golflandschaft – die Aussicht auf das Wettersteinmassiv mit der Zugspitze und das Karwendelgebirge inklusive.
Tatsächlich hatten die Athleten dieser DM dafür aber nur am Rande einen Sinn, denn für die besten Athleten ist diese Meisterschaft von besonderer Bedeutung, weil das Ergebnis maßgeblich für die Nominierung der deutschen Mannschaften für die Team-Europameisterschaften der Senioren ist.
Titel und Stechen
Nach dem ersten Turniertag lag Nicol Elshoff (GC Mülheim an der Ruhr) mit 76 Schlägen (+4) auf dem vierten Platz.
Bei den Herren führte Marc Mazur (GSV Düsseldorf) die Konkurrenz mit 70 Schlägen und zwei unter Par an. Dicht dahinter folgte Michael Maletz (Marienburger GC) mit 72 Schlägen (Par) auf Platz fünf.
Bei den Herren gab es nach der zweiten Runde eine Dreifach-Führung, nachdem Titelverteidiger Felix Banzhaf (Frankfurter GC) und Michael Maletz zu Marc Mazur aufschließen konnten.
Im Feld der Damen teilten sich den dritten Rang mit jeweils 154 Schlägen (+10) zwei alte Bekannte: die Nationalspielerinnen Alexandra Kölker und Silvia Wilms vom Münchener GC.
Packender Finaltag
An einem packenden Finaltag setzten sich letztlich Silvia Wilms und Marc Mazur durch und sicherten sich die Meistertitel. Mazur konnte sich dabei per Fernduell mit einem Schlag Vorsprung durchsetzen. Silvia Wilms macht ihren dritten AK-50-Einzeltitel im Stechen gegen Alexandra Kölker fest.
Spannend war es im St. Eurach L&GC bis zum Schluss. Alexandra Kölker und Silvia Wilms waren von einem geteilten dritten Rang in das Finale gestartet und beendeten die Meisterschaft mit 227 Schlägen (+11).
Silvia Wilms brachte auf der letzten Bahn ein Birdie unter und zwang Alexandra Kölker damit ins Stechen. Die Entscheidung fiel auf der ersten Extrabahn mit Par gegen Bogey. Wilms macht nach 2022 und 2023 ihren dritten Seniorentitel in vier Jahren fest.
Das Stechen fand auf Bahn 1, einem Par 4, statt. Wilms kam mit einem starken Drive vom Abschlag und ließ sich noch 120 Meter bis zum Loch. Der Schlag ins Grün war sehr gut und landete nur zwei Meter neben der Fahne. Alexandra Kölker hingegen landete mit ihrem zweiten Schlag im Bunker. Die Spielerin aus NRW vergab den folgenden Par-Putt. Wilms konnte zwar nicht zum Birdie einlochen, aber ihr Rückputt aus 50 Zentimetern fiel.
Spannung auch bei den Herren
Auch bei den Herren gab es einen spannenden Finaltag. Marc Mazur behielt nervenstark die Oberhand und vollendete mit einem Schlag Vorsprung einen Start-Ziel-Sieg.
Entsprechend zufrieden war der neue Meister nach drei spannenden Tagen in den Alpen: „Durch meine Länge kann ich ja meist andere Schläge machen, habe das hier aber nicht umgesetzt, einfach um sicherer zu spielen. Und dann ist es ein geduldiges Warten auf die Birdies. Der Platz bietet nicht viele Bahnen, die ein Birdie ohne Risiko hergeben. Ich habe also gewartet, statt zu forcieren.“ Und der frisch gebackene Deutsche Meister fügt hinzu, gerade auf Bahn 18 ganz bewusst auf Par gespielt zu haben. Ein Luxus, den Mazur sich deshalb leisten konnte, weil er im Leaderflight keine überraschenden Ergebnisse mehr fürchten musste.
Die Neuen machen Eindruck
Mazur resümiert: „Wir haben nach neun Loch auf das Leaderboard geschaut. Da haben wir gesehen, dass mehrere Spieler unter Par sind und gedacht, zwei oder drei Schläge über Par werden die Zielgröße sein. Ich muss sagen: Wir hatten eine tolle Spielgruppe und haben uns stark unterstützt. Jeder von uns hätte auch noch besser spielen können. Ich spiele dieses Turnier jetzt seit vielen Jahren mit und sehe: Das Teilnehmerfeld war dieses Mal richtig stark besetzt. Man wusste nie, wer noch mit Birdies reinkommt. Gerade die jüngeren Spieler haben tolle Leistungen gezeigt. Und das ist gut und wichtig, denn wir brauchen ein gutes Team für die EMM. Wir sind am Ende ja nicht so verbissen, sondern eine homogene Truppe, die dadurch aber eben auch als Team besondere Leistungen zeigen wird.“