Steiner holt Titel im Stechen

Girls U16 Amateur Championship

Enville/England – Antonia Steiner vom GC Hubbelrath gewinnt in Enville den Titel bei der Girls U16 Amateur Championship. Dieses Turnier des R&A ist zwar noch nicht so traditionsreich wie andere „British“-Championships, lockt aber dennoch ein international sehr starkes Feld auf die Insel.

Sebastian Rühl war am Abend nach der Siegerehrung restlos begeistert. So früh im Jahr mit zwei seiner Schützlinge, die ganz frisch im Junior Team Germany sind, bei einem so großen Turnier den Sieg und den vierten Platz abzuräumen, zauberte dem Bundestrainer ein breites Grinsen ins Gesicht. Neben Antonia Steiner war auch noch Sophie Renner aus Baden-Württemberg aus dem JTG dabei.

„Wow! Was für ein Sieg! Ich bin super glücklich und freue mich wahnsinnig für Antonia! Manchmal gewinnt man ein Turnier, weil andere es verlieren, aber von Antonia war das heute ein echter Sieg. Am ersten Extraloch im Sudden Death hat sie ihren zweiten Ball in den Grünbunker gehauen und ihn mit einem super Bunkerschlag auf das Grün geschlagen. Den Putt zum Birdie und Sieg locht sie dann. Das Ding hat sie wirklich gewonnen und das macht den Sieg nochmal schöner. Das freut mich wahnsinnig“, war der Bundestrainer begeistert.
„Die Woche war insgesamt top, eine der besten Turnierwochen, die ich in all den Jahren je hatte. Auf dem und abseits des Platzes hatten wir hier eine professionell agierende Mannschaft. Wir waren sehr gut vorbereitet und gerade dies macht in Enville einen großen Unterschied“, spielte der Bundestrainer darauf an, dass der Platz des 1935 gegründeten Clubs in der Nähe von Birmingham sehr anspruchsvoll ist. „Von den Tees muss man erstmal brauchbar ins Spiel kommen. Neben den Fairways ist entweder Wald oder Heidekraut. Die Grüns sind sehr onduliert und die Fahnenpositionen waren knackig. Da gibt es wenige Schüsse zum ausruhen. Deswegen ist die Leistung von Antonia Steiner besonders hoch einzuschätzen“, hatte Sebastian Rühl am Abend nach diesem so eindrucksvollen Turnier nur gute Gedanken.

Birdie auf der 18

Antonia Steiner hatte zwei Runden unter Par abgeliefert und nur am zweiten Tag mit 76 Schlägen etwas verloren. Der Gesamtscore von +2 mit einem Birdie auf dem 18. Grün der Finalrunde war eine Punktlandung, um gegen die Tschechin Annika Kohoutek ins Stechen einzuziehen. Dabei hatte die Hubbelratherin auf dem 17. Loch noch ein Bogey hinnehmen müssen, dann aber sehr cool reagiert. Nach dem gelochten Birdieputt aus etwas mehr als drei Metern auf dem Par 5, dem ersten Loch des Playoffs, war der Jubel groß und es wurde emotional. „Es ist das erste große Turnier, das ich gewonnen habe, deshalb bin ich sehr glücklich", strahlte Antonia Steiner, die damit die erste Deutsche ist, die sich auf dem Siegerpokal verwiegen konnte.

Großes Medieninteresse

„Die Woche ist entspannt gestartet. Der Platz ist wunderschön und sehr anspruchsvoll. Die Grüns waren in einem Top-Zustand. Bei der offiziellen Proberunde waren am Abschlag sehr viele Kameras. Das war für mich ein neuer Eindruck. Ich habe noch nie ein Turnier gespielt, wo so viele Kameras dabei waren. Das war erst ein kleiner Schock“, musste die Siegerin zunächst das große Medieninteresse verarbeiten.
„Am ersten Turniertag hatte ich einen tollen Flight und einen richtig guten Tag. Ich habe sehr gute Eisen gehauen und meine Abschläge waren wirklich gut. Das ist auf diesem Platz sehr wichtig, weil die Bahnen sehr eng sind. Am zweiten Tag durfte ich im Leaderflight spielen. Die 76 war gut, ich war damit nicht unzufrieden. Am Finaltag waren nochmal ganz viele Kameras auf dem Platz und ich habe ganz viele neue Eindrücke gesammelt. Der Flight war wieder sehr nett. Ich wollte mich so weit wie möglich nach vorne kämpfen. Als ich rein kam, hat Sebastian Rühl mir zur guten Runde beglückwünscht und gesagt, dass ich geteilte Erste sei und ich mich für ein Stechen bereithalten soll. Das kam für mich unerwartet, weil ich dachte, die anderen wäre vor mir“, musste die 15-Jährige erst realisieren, was sie schon geleistet hatte.

Birdie im Stechen

Auf dem Putting-Grün bereitete sich die Hubbelratherin vor und tatsächlich ging es ins Stechen, begleitet von sehr viele Zuschauern. „Das war eine krasse Erfahrung! Ich war sehr aufgeregt. Meine Gegnerin und ich hatten beide sehr gute Abschläge und haben den zweiten Schlag in den Grünbunker gehauen. Beide haben wir den Ball solide raus geschlagen. Die Tschechin lag etwas weiter von der Fahne entfernt und hat ihren Birdieputt nicht gelocht. Ich habe tatsächlich gelocht. Als ich über dem Ball stand, ging es mit der Aufregung tatsächlich sogar. Es war eine sensationelle Woche mit unfassbar großen Lerneffekten. Mit Rühli und Sophie war es einfach nur großartig“, war Antonia Steiner am Abend sehr dankbar, diesen Erfolg so erleben zu dürfen.
Mit diesem Triumph wird das Talent aus dem Rheinland im World Amateur Golf Ranking einen großen Sprung nach vorne machen.

Hammerschmid auf T13

Mia Hammerschmid vom GC Hubbelrath verpasste nach Runden mit 76, 78 und 72 Schlägen auf Rang 13 die Top Ten nur hauchdünn.
Das großartige Gesamtbild von Spielerinnen aus NRW vervollständigten die Hubbelratherinnen Johanna Haver auf T46 sowie Mathea Sagel auf T49.

Großer Titel für Antonia Steiner (© The R&A)