Nick Bachem holt zweiten Sieg auf Pro Golf Tour

Red Sea Ain Sokhna Classic

Ain Sokhna/Ägypten - Nick Bachem hat seinen zweiten Sieg auf der Pro Golf Tour errungen. Der Vize-Europameister und Held von Hilversum setzte sich mit Runden von 66, 67 und 70 Schlägen gegen die starke Konkurrenz durch. Auf dem Platz des Sokhna GC, der rund 100 Kilometer von Kairo entfernt am Roten Meer liegt, hatte der 21-Jährige, der auch in den Kadern des Golfverbandes NRW gefördert wurde, mit 13 unter Par am Ende zwei Zähler weniger als der erste Verfolger.


In der Saison 2020 gewann der Spieler des Marienburger GC auf der Pro Golf Tour bereits die Open Golf Royal Anfa Mohammedia in Marokko.
Der eigentliche Plan war damals, nach den Saisonhöhepunkten 2020, den beiden inzwischen legendären Europameisterschaften, ins Profilager zu wechseln. Aufgrund der Pandemie hat der Sportsoldat den Schritt aber noch einmal verschoben.

„In diesem Winter war es sicher für alle Spieler schwer, sich adäquat vorzubereiten. Wir hatten da im Bundesleistungszentrum in St. Leon-Rot vergleichsweise noch gute Möglichkeiten“, so Nick Bachem.
Vor allem im mentalen Bereich habe das Team viel gearbeitet und dadurch die gute Form aus dem letzten Jahr in die neue Saison mitgenommen.
Fast schon erstaunlich, wie gut nach über sechs Monaten Turnierpause das Spiel des Rheinländers schon wieder beisammen war. Nach oft langen und dennoch präzisen Abschlägen reicht häufig ein kleines Eisen ins Grün. Insgesamt brachte Bachem so 15 Birdies und zwei Eagles unter.

“Nach mehr als sechs Monaten ohne Turniererfahrung direkt wieder in der Situation zu sein, um den Sieg mitzuspielen, war etwas ganz neues. Das war für mich richtig schön, die ganzen Emotionen zu spüren und vor allem am Finaltag am ersten Abschlag nervös zu sein. Ich bin froh, dass ich für mich das so filtern und erkennen konnte, dass es schön ist. Ich habe das ganz gut hinbekommen, habe dann aber nicht mein bestes Golf gespielt. In den ersten beiden Runden habe ich richtig gut gespielt, habe ein paar Chancen liegen lassen, aber war sehr ruhig und geduldig. Es hätte nach zwei Runden noch deutlich besser aussehen können, aber am Ende hat es zum Glück gereicht“, analysierte der Sieger das Geschehen.

„Am Finaltag war es sehr windig und mein Spiel gar nicht so extrem gut. Ich haben mir nicht so viele Chancen erarbeitet, aber in einigen Schlüsselsituationen, wo es auch in die falsche Richtung hätte laufen können, habe ich dann jeweils sehr gute Schläge gemacht. Nach dem frühen Bogey habe ich direkt den nächsten Abschlag auf einen Meter an die Fahne gelegt und den Putt zum Birdie rein gemacht. Hinten raus habe ich noch zwei sehr wichtige Putts gelocht. Generell ist es immer etwas ganz besonderes, mit der Chance auf den Sieg in den Finaltag zu starten. Dann auch gewinnen zu können, ist richtig schön. Ich bin froh, wie ich die ganze Situation zuvor in Deutschland mit dem Training in Kälte und Schnee gehandeld habe und dann trotzdem so gut in die Turniere gestartet bin“, strahlte der Kölner Sportsoldat nach der Siegerehrung glücklich.

Wertvoll war auch, dass Bundestrainer Ulli Eckhardt den Spielern die Vorgabe gemacht hatte, sich keine Ziele hinsichtlich des konkreten Turnierergebnisses zu setzen. „Ich hatte mir daher als Ziel gesetzt, die ganze Zeit über Spaß zu haben und dankbar dafür zu sein, endlich wieder Turniergolf zu spielen. Nach jedem Schlag habe ich mir ein Grinsen aufgesetzt, manchmal kam dieses Grinsen aber auch von ganz alleine“, hatte Nick Bachem die Vorgabe perfekt umgesetzt.

Nick Bachem (Foto: golfsupport.nl/Stefan Heigl) mit dem Pokal