Sophie Hausmann holt ersten Symetra-Titel

IOA Championship

Beaumont/Kalifornien – Sophie Hausmann holt mit einer fabelhaften Leistung auf der Symetra Tour den Titel bei der IOA Championship. Die Freude nach dem letzten Putt war riesig. Sophie Hausmann vom GC Hubbelrath hat auf dem Platz des Morongo GC mit ganz starken Leistungen ihren ersten Sieg auf der Symetra Tour eingefahren und so die Hoffnungen unterstrichen, über die 2nd-Level-Tour den Aufstieg auf die große LPGA Tour zu schaffen.

 

Dem fabelhaften Start 68 (-4) Schlägen ließ die überglückliche Siegerin eine weitere 68 folgen und übernahm damit auch die Führung. Mit einem Zähler Vorsprung ging die Westfälin in die Finalrunde.
„Eine Grundnervosität war schon da, aber auf der anderen Seite habe ich in den letzten Wochen grundsolide gespielt. Ich habe versucht, im Hier und Jetzt zu bleiben und nicht darauf zu schauen, was die anderen im Flight machen“, berichtete Sophie Hausmann von ihrer Gefühlswelt vor dem dritten Akt. Und tatsächlich: Auf Bahn eins schob Hausmann einen kurzen Birdieputt daneben, ließ dann aber direkt zwei starke Birdies folgen.

Par ist Dein Freund

Es folgten einige Bahnen, auf denen der Wind kräftig ins Spiel kam und die Athletinnen auch mental besonders forderte. „Par ist Dein Freund“, war in dem Moment der Gedanke, der Sophie Hausmann durch den Kopf ging.
Ohne einen Blick auf der Scoreboard ging die Spielerin aus dem Kader von Bundestrainer Stephan Morales bis zum 18. Grün, um sich ganz auf jeden einzelnen Schlag zu konzentrieren: „Du spielst Dein Spiel und entweder es reicht am Ende oder es reicht nicht.“
Auf Bahn 18 lag Sophie Hausmann mit ihrem zweiten Schlag auf dem Grün und sah dann zum ersten Mal, dass sie gerade mit vier Schlägen führte. „Ich habe da im Wind wohl einiges richtig gemacht und es war schon sehr cool. Isi Gabsa und Esther Henseleit waren auch noch am Grün. Das war schon gut.“
Mit ihren 70 Schlägen setzte sich die Deutsche in der Finalrunde somit noch von den Kontrahentinnen ab und siegte letztlich mit einem Gesamtscore von zehn unter Par. Drei Schläge hatte sie noch zwischen sich und die erste Verfolgerin gelegt.

Sachliche Analyse

„Das hat mega Bock gemacht. Es ist ein gutes Gefühl und das hilft im Ranking für das Jahresziel in jedem Fall. Auf der anderen Seite war es erst das zweite Turnier und es ist noch eine Menge Golf zu spielen. Die nächsten Tage wird eine Freude da sein, aber in drei Wochen geht es in Tucson schon weiter. Cool war auch, Stephan Morales hier wieder an der Seite zu haben. Auch dass ich mit Alexandra Schleining zu Hause an den richtigen Dingen gearbeitet habe, geht in die richtige Richtung. Es gibt noch immer ein paar Baustellen, aber die bekommen wir auch noch in den Griff und dann kann es weitergehen“, strahlte Sophie Hausmann nach ihrem bislang größten Triumph, blickte dabei aber direkt auch wieder auf die kommenden Aufgaben.

Puzzlestück für Profilaufbahn

Alexandra Schleining, die Landestrainerin des Golfverbandes NRW arbeitet seit 2014 mit Sophie Hausmann intensiv zusammen. Auch bei der Coachin ist die Freude über den ersten großen Sieg riesig: „Dieser Sieg ist in einer langfristigen Profilaufbahn nur ein kleines Puzzlestück. Die Bedeutung ist aber riesig! Jeder erste Turniersieg ist anders und fühlt sich super an. Dieses Puzzlestück war für Sophie von großer Bedeutung. Für das Selbstvertrauen, als Output für das, wo sie so viel investiert. Sie ist eine Vorzeigeathletin was das Training, den Ehrgeiz und das Engagement betrifft. Sophie Hausmann hat eine Stufe genommen, ein Etappenziel erreicht.“


Bundestrainer sehr zufrieden

„Natürlich bin ich mehr als glücklich darüber, dass wir eine deutsche Symetra-Siegerin haben. Es zeichnete sich schon in der letzten Woche in Arizona ab, wie gut die drei Athletinnen drauf sind. Wie gut sie mit den amerikanischen Bedingungen zurecht kommen. Der fünfte und sechste Platz dort waren ja schon sehr gut. Jetzt ist es hier ein erster und ein fünfter Platz geworden, bei beiden Turnieren alle drei Spielerinnen im Cut. Vom Tee bis zum Grün war das eine außerordentlich solide Leistung. Was vielleicht hier und da noch fehlt, ist ein bisschen mehr Erfahrung mit den amerikanischen Verhältnis um die und auf den Grüns. Aber das machen alle drei sehr gut. Man hat auch das Gefühl, dass alle drei, Sophie Hausmann, Isi Gabsa und Esther Henseleit bei den Turnieren um den Sieg mitspielen können. Das macht ein gutes Gefühl und das ist alles andere als selbstverständlich. Wenn man sich das Leaderboard anschaut, dann sieht man ja einige namhafte Spielerinnen aus Europa, wie zum Beispiel Emily Pedersen, die letzten Jahr die Order of Merit der LET gewonnen hatte und schon noch ihre Probleme hat, in den USA richtig rein zu kommen. Umso glücklicher macht es mich, dass unsere Spielerinnen von Anfang an eine gute Rolle spielen. Das macht Hoffnung auf mehr, dass wir über die Symetra Tour die eine oder anderen Karte für die LPGA Tour für das nächste Jahr ergattern können. Auf den Grüns müssen wir noch ein bisschen zulegen. Wenn die Platzierungen vielleicht noch nicht ganz so gut sind, liegt das vor allem daran, dass die Putts noch nicht so fallen, wie gewohnt. Aber da bin ich sehr guter Dinge. Das ist ein Zeichen: Wir können auch Amerika! Ich bin sehr zuversichtlich“, war Bundestrainer Stephan Morales bei seiner Analyse des Geschehens sehr angetan von der Entwicklung seiner Schützlinge.

 

Neumann beeindruckt

Auch Marcus Neumann, Vorstand Sport im DGV, ist von den Leistungen der Deutschen so früh im Jahr sehr angetan: „Dass mit Sophie Hausmann und Yannik Paul so früh im Jahr schon wieder Deutsche in den USA Siege feiern konnten, zeigt mir, dass das aus sportlicher Sicht so phantastische Jahr 2020 kein Zufall war und wir uns weiter über die Leistungen unserer Athleten freuen können. Die Arbeit vieler Jahre zahlt sich mehr und mehr aus, ist für uns Ansporn, die Förderung der Jugend und der Talente mit noch mehr Nachdruck voran zu treiben. Mit Geduld zu Erfolgen, so kann es weitergehen!“