Neues Format – Große Nachfrage

Spielführertagung und Webinar Jugend-Breitensport

Am 21. März trafen sich knapp 110 Spielführer der Golfclubs in Nordrhein-Westfalen zur jährlichen Tagung. Die Rekordbeteiligung war ein positives Signal, denn natürlich konnte diese Tagung nicht wie sonst üblich als Präsenzveranstaltung stattfinden, sondern wurde erstmalig als Online-Meeting angeboten. Aufgrund der vielen Anmeldungen wurde die Veranstaltung in zwei Einheiten aufgeteilt, so dass die Technik nicht überfordert wurde und die Diskussion gut ablaufen konnte.

Auch für die Jugendwarte fand ein Online-Meeting statt, weil die Jugendwartetagung noch nicht in gewohntem Rahmen organisiert werden konnte. Auch hier war das Interesse groß und es fanden sich über 40 Jugendwarte zu einem Webinar zum Thema Breitensport zusammen.

Spielführertagung

Die Themen, die auf der Tagesordnung der Spielführertagung standen, wären auch bei einem Präsenzmeeting nicht anders gewählt worden. Fragen aus dem Kreise der Mitglieder konnten am Ende gestellt werden. Hiervon wurde reger Gebrauch gemacht. Durch die vielen Informationen war der Wert für die Teilnehmer sehr hoch. Einzig das Networking, das im Rahmen einer Präsenzveranstaltung zu vielen Kontakten und Initiativen führt, wurde schmerzlich vermisst. Ansonsten fällt das Fazit aber mehr als positiv aus, denn noch nie gab es eine derart hohe Beteiligung an einer Spielführertagung.

Tagesordnung

Die Ausschüsse Sport, Spitzensport und Handicap wurden personell in Teilen neu besetzt. Jürgen-Peter Kretschmer hat die Leitung des Ausschuss Sport übernommen und begrüßte in dieser Funktion die Spielführer zur ersten Online-Tagung.

Der Rückblick auf das sportliche Geschehen im Jahr 2020 fiel gemischt aus. Einerseits hatte die Pandemie deutliche Spuren im Wettspielkalender hinterlassen, so dass zahlreiche Wettspiele, insbesondere der Ligaspielbetrieb nicht ausgetragen werden konnten.

Wie sehr die Athleten Wettspiele schätzen, wurde aber schnell klar, als die Golfanlagen wieder geöffnet wurden. Ein dünnerer Wettspielkalender wurde sehr gut angenommen und so konnten in NRW sogar noch in allen Altersklassen die Einzelmeister ermittelt werden.

Auch national und sogar international wurden viele Meisterschaften noch durchgeführt und es gab große Erfolge für Athleten, die auch in den Kadern des Golfverbandes NRW gefördert wurden oder werden.

Stellvertretend für alle Sieger seien nur Nick Bachem und Jannik de Bruyn genannt. Die Sportsoldaten vom Marienburger GC und GC Hösel avancierten mit der Nationalmannschaft in den Niederlanden zu „Helden von Hilversum“, als erstmals das deutsche Herrenteam den Titel bei der Team-Europameisterschaft gewann. Mit alles überragenden Leistungen dominierten die Bundesadler diese Team-EM und im Finale wurde Titelverteidiger Schweden entzaubert.

Wenige Tage später sicherte sich Nick Bachem bei der Einzel-EM in der Schweiz die Silbermedaille. Nach einer epischen Battle gegen seinen deutschen Mannschaftskameraden Matthias Schmid, der damit seinen Titel erfolgreich verteidigen konnte, war der zweite Platz Lohn für wieder großartige Leistungen des Marienburgers.

Ein neuer Landesleistungsstützpunkt ist beim GC Hösel installiert. Hans-Georg Blümer, Sportkoordinator des GV NRW, bedankte sich herzlich beim Kölner GC, der zuvor etliche Jahre ein perfekter Gastgeber für die Kadermaßnahmen gewesen ist.

World Handicap System

Ein Thema bekam beim Online-Meeting der Spielführer gebührend großen Raum. Die Einführung des World Handicap Systems (WHS) ist in Deutschland weitgehend reibungslos abgelaufen. Einzelfälle müssen noch nachbearbeitet werden, aber im Großen und Ganzen hat der Deutsche Golf Verband hier gute Arbeit geleistet und so kennen inzwischen alle Golfer in NRW ihren neuen World Handicap Index (WHI). Die EGA-Vorgabe ist damit Geschichte.

Christian Börkel erläuterte viele Details zum WHI und gab auch Beispiele für die Berechnung. Das Handicap wird nun nicht mehr rundenweise fortgeschrieben, sondern als Durchschnitt aus den besten 8 der letzten 20 Ergebnissen errechnet. Die zum Teil nicht ganz einfache Neuberechnung erfolgt zentral durch den DGV.

Im Wesentlichen ist der DGV für alle Fragen rund um den WHI zuständig, so dass der GV NRW zwar gerne auch zukünftig hilfreich zur Verfügung steht, aber eben selbst kaum darauf Einfluss nehmen kann.

Wegen des eingeführten WHS wurden für die Verbandswettspiele einige Ausschreibungspunkte verändert. U.a. gelten für viele Wettspiele neue Handicapgrenzenen, die zum Teil nicht mehr zum Meldezeitpunkt und nicht mehr zum Meldeschluss zu erfüllen sind.

Corona-Ersatzspielplan

Nach den Erfahrungen aus 2020 und der aktuellen Pandemie-Lage gibt es für 2021 neben dem normalen Wettspielkalender auch direkt einen Plan B, einen Corona-Ersatzspielplan. Damit signalisiert der GV NRW, dass auch in 2021 möglichst viele Wettspiele durchgeführt werden sollen, denn die Athleten des Landes wollen spielen, wollen sich sportlich messen und nehmen alle Angebote gerne wahr, wie sich in 2020 überdeutlich gezeigt hat.

Etwa drei Wochen vor dem jeweiligen Spieltag entscheidet der GV NRW, ob eine Durchführung möglich ist. Die Ligen spielen so viele Spieltage wie irgend möglich, solange es die Chance auf mindestens zwei Spieltage gibt. Aufstieg und Abstieg werden nur dann vollzogen, wenn mindestens die Hälfte der Spieltage durchgeführt werden konnte.

Webinar Jugend Breitensport

Im Webinar Jugend Breitensport wurden viele Themen angerissen, die die Clubs tangieren, die sich in der Jugendarbeit engagieren. Um den Austausch zwischen den Jugendwarten zu fördern, soll im Herbst, wenn möglich, eine Präsenztagung stattfinden. Für den Leistungssport als Kernthema wird noch vor Saisonbeginn ein weiteres Webinar angeboten.

Bei dem Webinar, bei dem über 40 Teilnehmer gemeldet waren, wurde aufgezeigt, wie wichtig jeder einzelne Club als Baustein in der Förderung des Golfsports ist.

Das Oberziel des GV NRW ist es, Persönlichkeiten für ein dauerhaftes Engagement im Golfsport zu entwickeln, die im nationalen und internationalen Leistungssport konkurrenzfähig sind.

Erfolge in den jüngeren Altersklassen werden also gerne gesehen, sind aber nicht der Maßstab für die Förderung. Wichtig ist, dass Athleten sich so entwickeln, dass sie langfristig Erfolge feiern können und im Idealfall auch auf den Profi-Touren oder sogar bei Olympischen Spielen bestehen können.

Landestrainerin Alexandra Schleining stellte bestimmende Fragestellungen für das Jugendtraining vor und bot den Clubs Hilfe an, um die Jugendarbeit der Clubs weiter zu entwickeln und zu positionieren.

In Trainerworkshops sollen die ausführenden Personen geschult werden und im konstruktiven Austausch in die Lage versetzt werden, zur individuellen Entwicklung jedes einzelnen Athleten beizutragen.

Auch in der Jugend sind wegen der Pandemie viele Wettspiele ausgefallen. Die Landesmeister wurden ermittelt und national, wie auch international haben Nachwuchsathleten aus NRW mit großen Erfolgen für Aufsehen gesorgt. So wurde zum Beispiel Sophie Witt vom GC Hubbelrath mit der Mädchen-Nationalmannschaft in der Slowakei Team-Europameisterin.

Die geplanten Wettspiele für die Jugendlichen für 2021 wurden vorgestellt.

Anne Gordes stellte zudem „Jugend trainiert für Olympia“ vor. Bei diesem Schulsport-Wettbewerb sind die Einstiegshürden extrem niedrig, so dass viel mehr Schulen aus NRW daran teilnehmen könnten.

Abschlag Schule ist das große Projekt, mit dem der DGV die Jugendarbeit in der Breite fördert. Daneben setzt der GV NRW noch das Förderprojekt NRW-Schulgolf, mit dem Clubs, die bei Abschlag Schule nicht zum Zuge kommen, auch einen Einstieg in die Jugendförderung mit Schüler gefördert bekommen.

Die Erfolgsgeschichte von „Girls go Golf“ wird fortgeschrieben. Die Zahl der Mädchen, die den Golfsport intensiv betreiben, soll damit weiter gesteigert werden.

Details zu den einzelnen Tagesordnungspunkten sind in den Präsentationen der Veranstaltungen enthalten, die jedem Club per Email zur Verfügung gestellt wurden.

 

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